CDU Stadtverband Oppenau Gemeinsam stark für Sie. Menü

31.08.2023

CDU-Gemeinderäte - Eindrücke im Maisacher Privatwald - finanzielle Unterstützung gefordert

Von Dr. Jörg Peter

Zum Thema Waldschäden, insbesondere Borkenkäferschäden im Stadtwald, hatte die Oppenauer CDU-Fraktion im Gemeinderat schon einige Berührungspunkte. Aus diesem Grund begrüßte Fraktionsvorsitzender Klaus Schmiederer alle Beteiligten des Termins im Privatwald von Forstunternehmer und FBG- Vorstandmitglied Helmut Huber.

„Als waldreiche Gemeinde sind wir von der Stadtverwaltung, insbesondere von unserem städtischen Forstrevierleiter Lukas Ruf bezüglich der Kalamitätsschäden stets auf dem Laufenden gehalten worden- mit dem Termin hier im Privatwald wollen wir die Stimmen und die Eindrücke auch von hier abholen“, stellte Stadtrat und Ortsvorsteher Matthias Fischer fest. Neben den CDU-Gemeinderäten war auch die Oppenauer CDU-Europawahlkandidatin Birgit Wild-Peter und Ortsvorsteherin Elfriede Watzl aus Maisach mit dabei. Fachlich begleitet wurde der Termin von Markus Mayer, FBG- Vorstand und dem Geschäftsführer der FBG, Revierleiter Siegfried Huber.

An einer vom Borkenkäferfraß betroffenen Fläche erläuterte Helmut Huber die schwierige Situation und das aufwändige Absuchen der Bestände. „Sind die Käferbäume ausfindig gemacht, kommt es auf eine rasche Entnahme der Bäume an. Bei hochsommerlichen Temperaturen ist das ein immenser zeitlicher Aufwand und ein sehr anstrengender Knochenjob- das geht nur, wenn die ganze Familie die Situation trägt“, so Helmut Huber. Revierleiter Siegfried Huber erklärte weiter, dass es darauf ankomme, dass die gefällten und befallenen Bäume dann rasch aus dem Wald kommen, um den Einsatz von Chemie im Wald zu vermeiden. „Die Lösung neben den Direktlieferungen an die regionalen Sägewerke ist der Lagerplatz in Appenweier, auf den das Holz zur Zwischenlagerung für die Container-Verladung, aber auch zur Winterversorgung von Sägewerken in der Region gebracht wird. Ebenfalls wird mit dem zügigen Hacken der Resthölzer die Borkenkäfer an einer weiteren Schädigung am Waldort gehindert“, stellte Siegfried Huber fest.

 

Gemeinderätin Stefanie Kiefer wollte wissen, welche Mengen an Kalamitätsholz in diesem Jahr angefallen seien und welche Vergleichszahlen aus anderen Jahren vorliegen. FBG- Geschäftsführer Siegfried Huber erläuterte dazu, dass die Mengen im Privatwald des FBG- Gebietes sich bisher auf ca. 8000 Fm belaufen, im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres mit 2000 Fm die 4- fache Menge. „Was uns im oberen Renchtal sicher auszeichnet, ist eine saubere Waldwirtschaft, d.h. möglichst jeder befallene Baum wird ausfindig gemacht und schnell entfernt, so dass eine weitere Massenvermehrung unterbrochen wird“, so Huber. FBG- Vorstand Markus Mayer appellierte an seine Waldbesitzer: „Diesen Kampfgeist und das schnelle Reagieren müssen wir unbedingt in allen Waldbesitzarten beibehalten, nur so haben wir es geschafft, in diesem Juli die Spitze der Borkenkäferentwicklung zu brechen. Wir sind mit FBG, Revierbetreuungen und Waldservice Ortenau in einem guten und schlagkräftigen Gespann unterwegs, so Mayer.

Gemeinderätin Marie-Theres Treyer stellte die Frage an die Experten, warum aus ihrer Sicht die Borkenkäferzahlen so exponentiell angestiegen seien, obwohl die Wälder vom Frühjahr her gut wasserversorgt waren und im vergangenen Jahr kein besonderer Druck des Borkenkäfers hervorgeherrscht habe. Markus Mayer und Siegfried Huber berichteten dabei das gleiche wie die Oppenauer Gemeinderäte schon vom Stadtwald her vernommen hatten. Auch aus deren Sicht konnten sich die Borkenkäfer in den letzten 10 Jahren im Nationalpark sehr stark vermehren, bei der Ostwindwetterlage von KW 20 bis KW 25 nutzten die überwinternden Borkenkäfer den Wind und fielen zu Tausenden im westlich gelegenen Stadt- und Privatwald ein und richteten dort immense Schäden an. Der nationalparkseitige Pufferstreifen von 500m, in denen die Borkenkäfer eigentlich aufgehalten werden sollten, sei dabei deutlich zu schmal. Deswegen wurde in Gesprächen mit dem Nationalpark Schwarzwald gefordert, diese bewirtschaftete Pufferstreifen nach innen in den Nationalpark zu vergrößern. Mit dem vom Nationalpark erwähnten Gegenvorschlag, die erweiterte Pufferzone am Grinden in den Stadtwald zu klappen, lehnte Matthias Fischer indes deutlich ab: „Wir würden damit noch deutlich näher an den Privatwald rücken und unseren Stadtwald einer Aufgabe zur Verfügung stellen, die wir nicht zu gewährleisten haben“.

Ein ebenfalls elementarer Baustein sehen Markus Mayer, Siegfried Huber und Helmut Huber in der Forderung in Richtung Landes-/ Bundesregierung, dass die ab September auslaufenden Förderungen aus dem "GAK- Programm" (Bund-Länder-Förderprogramm zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes) verlängert werden. Bisher wurden Aufarbeitungshilfen im Schadholz, Transportkostenbeihilfen, Hackförderung und Aufforstungshilfen gefördert. Diese Förderungen haben bisher dazu beigetragen, dass unsere Waldbesitzer zumindest noch mit zwei blauen Augen finanziell aus der Schadholzaufarbeitung gekommen sind, sagte Siegfried Huber. Weiter stellte er aber fest, „dass das Delta der Entwertung von 50 € pro Festmeter befallenem Holz damit nicht aufgefangen werden kann und dass es eigentlich neben der noch bestehenden Förderung auch hier einen Ausgleich geben muss, gerade wenn die Schäden im nahen Umfeld um den Nationalpark stattfinden“.

Diesen Hinweis nahmen Ortsvorsitzender Jörg Peter und Fraktionsvorsitzender Klaus Schmiederer sowie Europawahlkandidatin Birgit Wild-Peter direkt auf: „Wir werden das Anliegen um die ungewisse Fördersituation mitnehmen und unsere Kanäle in die Landes-, Bundes- und Europapolitik nutzen, um dem Ausbleiben der GAK-Mittel entgegenzuwirken.“

Zum Abschluss des Termins bedankte sich stellvertretend für die CDU Oppenau der Fraktionsvorsitzende Klaus Schmiederer bei den drei im Vorstand der Forstbetriebsgemeinschaft Tätigen für die gute Zusammenarbeit und bei Helmut Huber speziell, dass er ermöglicht habe, den CDU-Vertretern einen Einblick in die schwierige Situation des Privatwaldes zu geben.